Die Wallfahrtskirche Madonna di Supina!
Madonna della Corona oder das Kloster Montecastello zählen wohl zu den bekanntesten Wallfahrtsorten am Gardasee.
Doch auch im Hinterland von Gargnano ist eine sehr schön gelegene Wallfahrtskirche zu finden.
Madonna di Supina ist ein verstecktes Juwel, das Ruhe, Entspannung und Besinnung bietet. Der Garten der Kirche ist ein Ort der Stille und lädt dazu ein, die atemberaubende Aussicht über Gargnano zu genießen.
Lage:
Im 14. Jahrhundert war Madonna di Supina ein strategisch wichtiger Punkt. Hier konnten sich die Bewohner der einzelnen Weiler treffen.
Vermutlich war dies der Grund, warum die Gemeinde Toscolano den Bau der Kirche anordnete. Durch die bergige Beschaffenheit des Gebiets und deren Orte, die diesen Bezirk chrakterisieren, zählt Madonna di Supina auch heute noch zu einem weitsichtig geplanten Treffpunkt für die Bürgerinnen und Bürger.
Mehrere Bedeutungen:
Der Name „supina“ lässt sich auf mehrere Weise interpretieren:
- Zum einen ist er zurückzuführen auf den Ort „Supina“, der 1430 in Pachtverträgen das erste Mal erwähnt wurde. Deshalb wird angenommen, dass zu dieser Zeit die Gemeinde das Grunstück kaufte, um die Kirche zu errichten.
- Zum anderen lässt sich der Name auch auf die geographische Lage beziehen. Der Bezirk liegt etwa 800 m über dem Gardasee. Dort treffen der Monte Castello und die Brede-Ebene aufeinander.
- „Supina“ wird aus dem lateinischen mit „auf dem Rücken liegend, Rückenlage“ übersetzt, was für den Wallfahrtsort durchaus zutreffend ist. Die Kirche befindet sich oberhalb von Gargnano und Toscolano auf einem hügelartigen Plateau am Fuße des Berges.
Ein Testament mit Folgen
Das religiöse Leben der Kirche wurde ab 1578 durch das Erbe der Familie Sgrafignoli geprägt. Der reiche Papierhersteller Battista Sgrafignoli ordnete in seinem Testament an, dass täglich eine Messe in der Kirche Madonna di supina stattfinden sollte und auch die Fabrik verkauft wird. Mit einem Teil des Erlöses, wollte er somit die Erweiterung und die Verschönerung der Kirche beginnen, der andere Teil diente als eine Art Bestechung für den Priester, damit die täglichen Feierlichkeiten fortgesetzt werden konnten.
So entstand die Wallfahrts-Tradition von Madonna di Supina.
Strada Regia Postale
Die Wallfahrtskirche wurde als „Maria Verkündung“ geweiht und diente als Ruheort für Reisende und Postboten im 19. Jahrhundert. Deshalb wurde die jetzige Via San Giorgio auch damals „Strada Regia Postale“ bezeichnet. In alten Straßenplänen kann man diesen Namen noch finden.
Auch Einsiedler ließen sich in Madonna di Supina nieder. Giovanni Battista Archetti (1711-1754) und Giovanni Battista Calcinardi (1770-1789). Beide wurden auch in der Kirche begraben. Im “Haus der Einsiedler“ auf der rechten Seite, über der Kapelle, ist diese Tatsache aus dem Gemeinderegister zu entnehmen. Auch heute gilt der schöne Vorplatz der Kirche als Ort der Ruhe, Erholung und Entspannung.
Wanderweg zur Wallfahrtskirche Madonna di Supina
So erreichst du du kleine Wallfahrtskirche Madonna di supina:
"Madonna di supina" war für mich, ehrlich gesagt, ein unbekannter Pilgerort. Ein Hinweisschild auf der Strecke von Gargnano nach Toscolano machte mich jedoch neugierig. Meine Recherchen wiesen nicht nur auf die einzigartige Verfügung im Testament des Papierfabrikanten Battista Sgrafignoli hin, sondern auch auf die schöne Lage.
Zuerst fährst du nach Gargnano, dort biegst du von Limone kommen am letzten Kreisverkehr rechts in Richtung Fornico ab. Wenn du von Toscolano-Maderno kommst, dann ist es der erste Kreisverkehr am Hafen von Bogliaco. Du fährst weiter in Richtung Fornico. In einer Rechtskurve befindet sich eine Kirche. Gegenüber dieser Kirche gibt es zwar Parkplätze, diese sind aber nur für Anwohner und Buchungsgäste von den umliegenden Unterkünften. Wenn du die Straße weiterfährst, findest du auf der linken Seite einen kleinen öffentlichen Parkplatz.
Wenn du dein Auto abgestellt hast, geht es zurück zur Kirche in der Kurve. Zur Weihnachtszeit kannst du hier eine schöne Außenkrippe bewundern.
Der Weg nach „Supina“ ist leicht zu finden, viele Schilder weißen die Richtung.
Es ist keine anspruchsvolle Tour. Der Pfad führt durch Olivenhaine und du kannst immer wieder die Aussicht auf den Gardasee genießen. An einer Steinmauer angekommen, entscheide dich am besten gegen die steilen Stufen rechts. Folge stattdessen dem moderaten Anstieg geradeaus. Am Ende des Weges, am Gartentor, biegst du rechts ab. Es geht nochmal ein kleines Stück bergauf. Dann kannst du eine langgezogene Schotterzufahrt sehen. Diese Allee, die mit Sitzgelegenheiten, in Form von Gartenbänken, gesäumt ist, führt direkt zum Vorplatz von "Madonna di supina".
Ein schattiger Ort, eine Oase der Ruhe und Entspannung.
Vor der Kirchentür befindet sich eine Informationstafel. Darauf ist das Innenleben der Kirche zu sehen. Leider ist das Gebäude stets verschlossen. Rechts neben der Kirche befindet sich ein Gartentor. Du darfst ruhig neugierig sein und es öffnen. Dahinter verbirgt sich ein Garten mit Olivenbäumen und einem sensationellen Ausblick hinab nach Gargnano. Die Kirche "San Giorgio" ist gut zu erkennen.
An der Kirchenmauer kannst du eine Holztür entdecken. Diese ist verschlossen. In der Weihnachtszeit hingegen ist sie geöffnet und es erwartet dich eine Weihnachtskrippe.
Um den Rückweg anzutreten, halte dich an der Kirche links. Der Pfad führt dich direkt zurück zum Parkplatz.
Meine Eindrücke - Madonna di supina
- Schon als ich das erste Mal diesen Wanderspaziergang unternommen habe, war ich begeistert von der Umgebung, der Landschaft und der Aussicht.
- Mittlerweile war ich schon oft nach "Madonna di supina" unterwegs und ich kann behaupten, dieser Weg ist mein Lieblingsspaziergang.
- Immer wieder bin ich stehengeblieben, um den See zwischen den Olivenbäumen zu betrachten, der in der Sonne so wunderbar glitzerte.
- Der Blick vom Garten der Kirche hinab nach Gargnano fasziniert mich bis heute.
- Die gepflasterten Wege und die Steinmauern erinnern mich an die Römerzeit. Hier verbinden sich Vergangenheit und Geschichte.
- Auf dem Vorplatz, im Schatten zu sitzen und die Ruhe zu genießen, ist für mich Entspannung pur.
Kurzinformation - Madonna di supina
Standort: Fornico
Anfahrt: über Gargnano nach Fornico
Start-und Zielpunkt: Parkplatz Fornico
Dauer: ca. 1 Stunde, Rundweg, für Kinder geeignet
Schwierigkeit: leicht zu bewältigen, festes Schuhwerk empfohlen
Einkehrmöglichkeit:
Trattorio Fornico da Marco, Via Sole 13
Dauer der Wanderung:
ca. 1 Std.